PÄDIATRIE
...die kleine Eule krabbelt vorsichtig aus dem Nest auf dem Ast herum.
Sie lernt scharfe Sinne und eine ausgezeichnete Raumorientierung zu entwickeln und durch ihren Wendezeh sicher zu tasten und zu greifen.
Die Eule lernt ihre Flügel weit auszubreiten und mit ihren weichen Federn nahezu geräuschlos zu fliegen.
Aus Erzählungen kennt man die Eule mit ihrer zurücknehmenden und überlegten Art, als weise und klug, andere Tiere kommen gerne und hören zu.
...auch im Kinderalltag können diese Eigenschaften helfen.
Sie lassen ihn gelingen und die Kinder durch Erfolge neuen Mut und Freude schöpfen.
In der ergotherapeutischen Behandlung geht es um die Stärkung...
- der Körperwahrnehmung - durch gezielte Aktivitäten und Bewegungen werden taktilkinästhetische Reize durch Druck und Zug auf den Körper (Gelenke, Muskulatur, Faszien, Bänder) gegeben und an das Gehirn weitergeleitet.
Durch diese entstehende manigfaltige Sammlung an Informationen und einer Verknüpfung mit bereits gemachten Erfahrungen, gelingt es zunehmend, ein fertiges "Körperbild" zu erlangen und eine an die Situation angepasste Reaktion zu geben.
- des Körpertonus (Regulation Hyper- und Hypotonus)
- einer angepassten Kraftdosierung
- einer gezielten Körperkoordination
- des vestibulären Systems- die Kinder lernen durch Spaß an gezielt ausgesuchten Bewegungen ihren Körper zu stabilisieren und der veränderten Situation anzupassen. Geschickte Bewegungsabläufe geben Sicherheit.
- der Feinmotorik - die durch das oben Genannte auf einer sicheren Basis ermöglicht wird.
Eine sichere Sitzhaltung, eine adäquate Stifthaltung, die selektive Fingerbeweglichkeit und ebenfalls eine angepasste Kraftdosierung sind hier von Bedeutung.
- der visuellen räumlichen Wahrnehmung
- der Aufmerksamkeit und Konzentration
Mit den Kindern wird in diesem Bereich einzeln, aber auch in Gruppentherapien gearbeitet.
- der Handlungsplanung- wie entscheidend,
sich zunächst einen guten Überblick verschaffen und seinen Alltag und jede einzelne Tätigkeit geschickt ordnen zu können
und auch einen Plan von der Idee bis zur Ausführung entwickeln zu können
und auf diese Weise zügiger voranzukommen.
- der Selbstsicherheit- angenehm und wichtig, sich selber sicher zu sein,
sich stark genug zu fühlen und zu wissen, seinem Nächsten gegenübertreten zu können
und mit Mut und Freude die nächsten Schritte zu schaffen.
- der Händigkeit- in Zusammenarbeit
mit Linkshänderberatern (Ergotherapeuten mit 4-jähriger Zusatzausbildung) wird die dominante (rechte oder linke) Hand trainiert und geschult. Auch Rückschulungen auf die ursprüngliche Händigkeit mit intensiver Zusammenarbeit mit den Lehrern und Eltern und schrittweisem Vorgehen.
Schulschwierigkeiten wie Lese-und Rechtschreibschwäche (LRS), Dyskalkulie (Matheschwäche) oder andere Anzeichen, können Symptome von oben beschriebenen Defiziten oder Entwicklungsverzögerungen sein.
Diese gilt es zunächst zu benennen, so dass eine angepasste Behandlung möglich wird. Eine gute und enge Zusammenarbeit mit den Eltern und Lehrern ist hierbei wichtig.
Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten werden in der Praxis behandelt und unterstützt. Die Eltern in Gesprächen begleitet und auch die Zusammenarbeit mit den Erziehern, Lehrern und anderen Bezugspersonen gesucht. Gemeinsam lassen sich teils manche Dinge besser überblicken und lenken.
...geschickt, überlegt, mutig und stark!
Bei all meiner Arbeit weiß ich um den Wert, den Gott in jedes einzelne Kind hineingelegt hat.
In meinen bisherigen knapp 20 Berufsjahren war es mir eine echte Freude,
diesen gemeinsam mit ihnen und den Eltern zu entdecken.
Aber auch Mut zu machen und gemeinsam über neu Erreichtes zu staunen!